KOGNITIVE KUNST

Alles im Dasein basiert auf Schwingung. Doch obschon diese Tatsache wissenschaftlich erforscht ist, können Menschen solche dynamischen Prozesse ihrer Existenzgrundlage nicht direkt wahrnehmen. Unsere evolutionär entwickelten Sinne benötigen deshalb stets räumliche Konzepte, um Umweltprozesse kognitiv* zu erfassen und zu begreifen.

Das Triptychon ‚Des Meeres Magische Mutterschaft‘ von Felix Stoffel befindet sich als Dauerleihgabe im Palazzo Salis in Soglio.

Die Kognitive Kunst versteht sich als innovative Erbin des Kubismus, des Konstruktivismus und der Konkreten Kunst. Dementsprechend will sie deren Inhalte für das neue Zeitalter der Informationsgesellschaft weiter erforschen und entwickeln.

Als symbolisches Leitbild dient ihr das Schwarze Quadrat des Suprematisten Kasimir Malewitsch (1878 bis 1935). Dieses völlig gegenstandslose Werk (erstmals ausgestellt 1915) kann als Tor zwischen unserer sinnlich erfahrbaren Welt und derjenigen, für uns nicht unmittelbar zugänglichen Schwingungssphäre bezeichnet werden.

Ihr Begründer, der Kommunikationsanalytiker und Künstlerphilosoph Felix Stoffel, erfand und entwickelte zu diesem Zweck die FRAKTAL-Perspektive. Damit lässt sich prinzipiell jegliche Schwingung räumlich in Vektoren mit Richtung und Betrag darstellen.

Das kann gerade für zukunftsinteressierte, vor allem kunstschaffende Persönlichkeiten konstruktive Impulse bieten, sich systematisch mit einem neuartigen, schöpferischen Wirken zu befassen. Dies, weil die Fraktal-Perspektive, wie ein Handwerk, sowohl systematisch erlernbar ist und zahlreiche Anwendungs-Möglichkeiten in diversen Kunstrichtungen bietet, als auch deshalb, weil ihr konstruktives Konzept sowohl auf philosophischen als auch auf wissenschaftlichen Fundamenten beruht.

 

*Definition: KOGNITION ist die, von einem System zur Verwaltung und Organisation des Verhaltens kontrollierte und gesteuerte Verarbeitung von Informationen (wie etwa solchen, die Sinnesreize aus der Umwelt an ein Individuum transportieren und an das Zentralnervensystem vermitteln).

Die Bezeichnung ist abgeleitet vom Lateinischen ‚cognoscere‘ und bedeutet: ,erkennen‘, ‚erfahren‘, erkunden oder ‚erfassen‘.

Kognition ist somit ein eher uneinheitlich verwendeter Begriff, mit dem auf die Art der Datenverarbeitung von Menschen und anderen Systemen Bezug genommen wird. Oft ist damit auch das, gesamthafte und sämtliche Funktionen umfassende, neokortikale und damit rationale Denken mit dessen sechs fundamentalen Attributen gemeint: 

- Das Wahrnehmen (= Aufnahme physikalisch-chemischer Reize aus der Umwelt über die Sinnesorgane)

- Das Memorieren (= Prüfung und Bestätigung genetisch gespeicherter Erinnerungs-Fragmente in der DNS-Doppelhelix der Zellkerne)

- Das Speichern (= Chemisch-molekulare Enkodierung eingetroffener Sinnesreize, die noch nicht als gespeicherte Erinnerungen vorhanden sind)

- Das Assoziieren (= Unwillkürliche bzw. unterbewusste Vernetzung dekodierter Einzelerinnerungen zu höheren und individuell geprägten Erkenntniseinheiten),

- Das Analysieren (= Bewusste Deduktion/Zerlegung größerer Informationskomplexe in kleinere Datensätze)

- Das Synthetisieren (= Bewusste Induktion/Zusammenführung kleinerer Datensätze in größere Informationskomplexe).