C O L L O Q U I O C O R D I A L E
Ostersamstag, 19. April 2025 | 19:00 im Palazzo Salis in Soglio
Verbunden mit einer Vernissage für die saisonale Retrospektiv-Ausstellung (von April bis Oktober 2025) des Begründers sowohl der Kognitiven Kunst als auch der Strukturistischen Kunstlehre, Felix Stoffel
Am kommenden österlichen Colloquio Cordiale wird in einem ‚freundschaftlichen Gespräch‘ zusammen mit dem Publikum die soziale Wirkung der Kunst untersucht. Kernthema bildet die Strukturistische Kunstlehre, deren Grundlagen bereits ab 1982 vom Kommunikationsanalytiker und Künstlerphilosophen Felix Stoffel begründet wurden. Das Konzept basiert entsprechend auf philosophischen, pädagogischen und psychologischen Fundamenten. Stilistisch kann der Strukturismus als Synthese von Impressionismus und Expressionismus definiert werden.
Als 1997 in Chur die erste Strukturistische Kunstlehrstätte eröffnet worden war, ging es bereits darum, möglichst breite Kreise der Gesellschaft anzusprechen. Dies wurde mit einer ausgefeilten und dennoch einfach zu erlernenden Technik erreicht.
Im Lauf der Zeit entstanden mehrere Strukturistische Malschulen, vor allem in deutschsprachigen Gebieten. Zusätzlich fanden international diverse Vorträge, Kurse und Workshops in mannigfaltigen, sowohl öffentlichen als auch privaten Einrichtungen statt. Die Strukturistische Kunstlehre ist also per se inkludierend. Aus diesem Grund zählen zu den bisher über 600 Schülerinnen und Schülern aus mehr als 20 Nationen auch Menschen mit körperlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen (die enorm konstruktive therapeutische Wirkung ist somit Fakt, wird aber nicht extra erwähnt, um das Verfahren nicht nur in eine Richtung zu spezialisieren). Es bedarf daher keiner spezifischen Vorkenntnisse und es braucht auch kein besonderes Talent, um in relativ kurzer Zeit eigenständige und qualitativ hochstehende Werke zu kreieren. Die jüngste Schülerin war zwei Jahre alt, der älteste Teilnehmer war bisher 89.
Die kulturelle Teilhabe vieler verschiedener sozialer Schichten wurde und wird demzufolge nachweislich gefördert.
Um dies zu ermöglichen, hat Felix Stoffel die praktische Ausrichtung seiner Kunstlehre zu Beginn experimentell in einen bereits existierenden Kontext gestellt. Und zwar, indem er sich an der sogenannten Sozialen Plastik des berühmten (auch politisch aktiven) Aktionskünstlers, Joseph Beuys (1921-1986), orientierte. Dieser kunsttheoretische Begriff bezeichnet den Umstand, dass sich jeder Mensch kreativ zum Wohle der Gesellschaft engagieren könne. Daraus entstand das geflügelte Sprichwort „Jeder ist ein Künstler“. Obschon Beuys damit einen spannenden Beitrag zum kunstwissenschaftlichen Diskurs beigetragen hat, beweisen konnte er sein Bonmot nie, es blieb theoretisch.
Erst die jahrzehntelange Forschung & Entwicklung der Strukturistischen Kunstlehre erbrachte diesen Beweis unwiderruflich. Jede und jeder kann, zumindest in der bildnerischen Kunst und sofern aus innerem Antrieb gewünscht, ein:e Künstler:in sein.
Der Mehrwert, welcher bis jetzt schon nachhaltig wirkend für die Gesellschaft generiert wurde, besteht in einem Organismus aus mittlerweile über 2‘600 offiziell registrierten Strukturistischen Kunstwerken (Schätzungen nach existieren sogar weit mehr nicht registrierte, sondern individuell signierte Bilder, welche mittels der Strukturistischen Technik gemalt worden sind). Es gibt bislang auf der Welt keine einzige stilistische Kunstrichtung, welche ein solch immens grosses Kollektiv hervorgebracht hat.
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Kunst-Events ARTipasto der Bregaglia Engadin Turismo (BET) wird am Ostersamstag, den 19. April 2025, im historischen Hotel Palazzo Salis in Soglio, ein abendliches, insbesondere gruppendynamisches Gespräch, ein Colloquio Cordiale, organisiert. Dies verbunden mit der Vernissage zu einer saisonal dauernden Retrospektiv-Ausstellung (April bis Oktober 2025) des Begründers sowohl der Kognitiven Kunst als auch der Strukturistischen Kunstlehre, Felix Stoffel.
Kern der Diskussion wird die Frage sein, ob jeder (nach individuellen Möglichkeiten) künstlerisch fähige Mensch, auch entsprechend kreativ tätig werden soll. Und worin ein allfällig gesellschaftlicher Nutzen eines solchen breit angelegten Kunstschaffens liegen kann. Den wohl interessantesten (weil brisantesten) Teil des kleinen Kolloquiums wird die Erörterung ökonomischer Aspekte bringen. Denn obschon Felix Stoffel mit seiner Kunst bereits in jungen Jahren sowohl ideell als auch materiell viel Erfolg erfuhr, warnte er stets davor, sich mit einem eigenen Kunstschaffen zu einseitig auf das Merkantile auszurichten. Es besteht nämlich die konkrete Gefahr, dass man den individuellen Charakter und sogar die schöpferische Kraft verliert, wenn man sich zu stark nach einem jeweiligen Publikumsgeschmack richtet.
Die während der Experimentalphase gemachten Erfahrungen zeigten dies deutlich: Das Core-Team des Projekts versuchte nämlich die zahlreichen, bereits ausgebildeten Strukturistischen Künstler:innen davon zu überzeugen, ihre jeweiligen Werke systematisch zu registrieren und zu zertifizieren, um sie dann auf diese Weise auch monetär indexiert gemeinsam auf den Markt zu bringen und gezielt zu handeln. In der Weise künstlerisch tätigen Personen sollte damit möglichst breit ein stattliches (aber nicht übertriebenes) Auskommen gesichert werden. Nämlich, indem sie mit der Herstellung von Sachwerten quasi ihr eigenes Warengeld als Handelsgut erzeugen. Doch waren dann die Grenzen des sozialen Experiments erreicht. Zu sehr hingen die meisten der Strukturistischen Kunstschaffenden an der mittlerweile überholten Vorstellung eines einstigen Bohemien-Künstlertums, wonach die zunächst brotlos erscheinende Existenz (quasi als verkanntes Genie) durch glückhafte Entdeckung reich und berühmt machen könne. Die gegenseitige Unterstützung war demnach solange vorhanden, wie es um soziale Dinge ging. Beim ökonomischen Thema war Schluss damit.
Obschon mehrere Expertinnen und Experten zur Teilnahme eingeladen werden, ist das Design dieser Veranstaltung so ausgerichtet, dass ein geneigtes Publikum zu Wort kommen soll. Wie bei einem grossen universitären Kolloquium wird vorab auf Anfrage via E-Mail ein Text ausgegeben, welcher als Vorbereitung auf den Anlass studiert werden kann. Auf Basis dessen wird dann das Gespräch moderiert. Der Abend dient gleichzeitig als Vernissage für eine Retrospektiv-Ausstellung von Felix Stoffels Oeuvre und wird entsprechend musikalisch eröffnet, bereichert durch einen Aperitif. Zusätzlich wird aufgrund des besprochenen Themas ein Gewinnspiel veranstaltet (als Preise werden Strukturistische Werke gestiftet).
Folgende Expertinnen und Experten wurden eingeladen und haben allesamt zugesagt:
- Laila Capadrutt: Kommunikationsdesignerin in St. Moritz und Bündner Künstlerin (sie hat mehrere Strukturistische Kunstlehrstätten geleitet)
- Sandra Zellweger: Informationsanalytikerin und Medienschaffende in St. Moritz (sie führte bereits ab 1998 einen angegliederten Kunstbedarfsartikel-Shop und wird ab Mai 2025 eine Strukturistische Kunstlehrstätte in Andeer eröffnen)
- Onna Rageth: wissenschaftliche Projektleiterin FH Graubünden (als Eventdesignerin organisiert sie das Kolloquium. Sie gab an mehreren Orten im Ausland Strukturistischen Unterricht, auch bereits online)
- Lisa Maria Kocher Studentin "Curatorial Studies" an der Zürcher Hochschule der Künste (beruflich als Vermittlungsperson tätig) / Fokus: Schnittstelle zwischen gesellschaftspolitischen Thematiken, dialogischem Austausch und Fragen der Zugänglichkeit und sozialen Gerechtigkeit
- Ursin Widmer: Musikpädagoge und Leiter des Amts für Kultur Graubünden
- Barbara Hintermann Generaldirektorin von Terre des hommes (sie wird von der Bedeutung der Malerei in der humanitären Entwicklungshilfe berichten)
- Prof. Dr. Ulrike Zika: Leiterin des Departements für Entwicklung im Alpinen Raum an der FH Graubünden
- Romano Giovanoli: Bergeller Künstler (betreibt seit Oktober 2023 eine erfolgreiche Strukturistische Malschule in Vicosoprano)
- Dr. Diana Segantini: Cultural Entrepreneur (Moderation und simultane Übersetzung)
Anmeldung bis am Vortag, 12.00 Uhr, info@bregaglia.ch, Tel. +41 81 822 15 55, Formular
Vorname, Name: Felix Stoffel, PhD
Funktion: Kommunikationsanalytiker / Kunstschaffender
Institution: Zentrum für Kognitive Kunst
Adresse, PLZ, Ort: Hotel Palazzo Salis ¦ Plazza 2 ¦ 7610 Soglio
E-Mail/Tel.-Nr./Website: info@quadronero.art ¦ +41 79 943 16 59 ¦ www.quadronero.art